Top EDI Trends in 2023

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6. Juni 2023

Lesezeit: 5 Min.

Welche Entwicklungen erwarten uns im Bereich EDI im Jahr 2023? In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der wichtigsten EDI-Trends für das neue Jahr vor, von der verstärkten API-Integration von EDI-Prozessen bis hin zur zunehmenden Digitalisierung von E-Commerce-Lieferketten.

Eine Hand hält einen Stift und zeigt auf eine steil ansteigende Linie in einem Finanzdiagramm auf einem Bildschirm.
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1. Vermehrte API-Integration von EDI-Prozessen

Sowohl EDI als auch APIs übertragen Daten von einem System zum anderen und dienen demselben Zweck: der schnellen, nahtlosen Übertragung großer Datenmengen zwischen Unternehmen und ihren Handelspartnern. Im Gegensatz zu EDI werden bei APIs die Daten jedoch nicht gebündelt, sondern in Echtzeit mit einem übergeordneten Steuerungsprotokoll übertragen. Bislang haben die meisten Unternehmen entweder das eine oder das andere verwendet. Anstatt jedoch eine Technologie komplett zu verwerfen und durch eine andere zu ersetzen, wird es in Zukunft immer relevanter werden, diese beiden Technologien miteinander zu kombinieren und gegenseitig ergänzen zu lassen, um noch effizientere Prozesse zu ermöglichen. 

Die Integration von optimalen EDI- und API-Funktionen bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich mit EDI weiterhin auf eine bewährte Standardtechnologie zu verlassen und gleichzeitig über API-Integrationen neue Potenziale auszuschöpfen, um mit der sich schnell verändernden Technologielandschaft Schritt zu halten. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass API-Integrationen in den EDI-Prozess im Jahr 2023 für viele Unternehmen eine immer größere Rolle spielen werden, um am Markt erfolgreich zu sein. 

EDI Insider kennen bereits heute die neuen Anforderungen von Firmen wie Amazon oder Wayfair, die zukünftig den klassischen asynchronen Belegdatenaustausch durch neue API basierende Verfahren ersetzen wollen.

2. Alte EDI-Standards werden konsolidiert 

Ein Blick auf die EDI-Infrastrukturen verschiedenster großer Unternehmen zeigt, dass sich bis heute eine Vielzahl von unterschiedlichen EDI-Standards und -Formaten herausgebildet hat. Die Bandbreite reicht von Flat-Text-Dateien über CSV, TRADACOMS, EDIFACT, ANSI ASC X12, XML, X-Rechnung bis hin zu JSON.  

Allerdings entwickelt sich der Trend dahin, dass alte VDA-Formate, die auf Flat-Text basieren, auf EDIFACT konsolidiert werden. Gleichzeitig setzen auch Unternehmen, die bislang TRADACOMS-Formate nutzten, vermehrt auf EDIFACT. Im öffentlichen Dokumentenverkehr hat sich der Trend zur Konsolidierung bereits durchgesetzt; hier basiert alles, was mit der elektronischen Rechnungsstellung zu tun hat, auf XML. Darüber hinaus gewinnt das JSON-Format immer mehr an Bedeutung, insbesondere für API-basierte Verbindungen.

3. Zunehmende Digitalisierung in E-Commerce Supply Chains

Für erfolgreiche B2B-Geschäftsprozesse ist EDI inzwischen zu einem zentralen Faktor geworden. Speziell im E-Commerce ermöglicht der elektronische Datenaustausch spürbare Kosteneinsparungen und schafft neue Geschäftsmöglichkeiten. Der Einsatz von EDI kann in verschiedenen Szenarien zur Optimierung der E-Commerce Supply Chain beitragen. So können mittels EDI Bestellinformationen und elektronische Rechnungen zwischen Händlern und Herstellern zeitsparend ausgetauscht und die Synchronisation von Online-Shop und ERP-System reibungslos umgesetzt werden.  

EDI wird für B2B-Unternehmen im E-Commerce immer mehr an Relevanz gewinnen. Insbesondere für Einzelhändler mit großem Sortiment an Produkten von verschiedenen Lieferanten wird EDI-Integration in Zukunft unumgänglich sein, um effizientere Prozesse in der E-Commerce Supply Chain zu ermöglichen. 

4. EDI-Plattformen gewinnen bei KMUs an Popularität 

EDI ist in der Unternehmenswelt keine Novität mehr, sondern wird zunehmend zu einer Notwendigkeit. Um mit den Großen im Geschäft bleiben zu können, wird EDI auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) immer wichtiger. Die Integration von EDI in ihre Geschäftsprozesse eröffnet ihnen nicht nur den Zugang zum Handel mit großen Konzernen, sondern bietet ihnen auch viele weitere Vorteile, wie kürzere Prozesslaufzeiten oder hohe Kosteneinsparungen. 

Von der Implementierung eigener, interner EDI-Systeme sollten kleine und mittelständige Unternehmen jedoch absehen, da diese sehr kostspielig sind und viel Aufwand erfordern. In Zukunft werden stattdessen Dienstleistungen von Drittanbietern wie eddyson, die cloudbasierte EDI-Services (Software-as-a-Service (SaaS)) anbieten, den neuen Standard für KMUs darstellen. Zum einen sind solche Lösungen deutlich günstiger und schneller zu implementieren als On-Premise-Lösungen, zum anderen bieten sie weitere Vorteile wie Transparenz. Mit SaaS-EDI können Unternehmen, die bisher durch fehlende Technologie, unerreichbare Industriestandards oder Fachkräftemangel gebremst wurden, zukünftig neue Höchstleistungen erreichen. 

5. Expansion der E-Invoicing-Mandate 

Weltweit sind Behörden daran interessiert, die Verbreitung elektronischer Daten, insbesondere elektronischer Rechnungsdaten, weiter voranzutreiben. Von Südamerika bis Skandinavien wird E-Invoicing immer mehr zur Norm. In Europa haben Länder wie Italien bereits Papierrechnungen abgeschafft, und auch der französische Staat plant, diesen Schritt im Jahr 2024 zu vollziehen. Mit derartigen neuen behördlichen Auflagen und branchenspezifischen Initiativen gewinnt EDI immer mehr an Attraktivität für viele Unternehmen.  

Zu den wichtigsten Änderungen in Bezug auf das EDI-Protokoll gehört der Pan European Public Procurement Online (PEPPOL) Standard. Dieser wurde mit dem Ziel eingeführt, den Purchase-to-Pay-Prozess von Business-to-Government-Transaktionen (B2G) zu vereinfachen und hat sich mittlerweile in ganz Europa durchgesetzt: 31 Länder nutzen den PEPPOL-Standard bereits. Auch Australien, Kanada, Neuseeland, Singapur, Südafrika und die Vereinigten Staaten haben den Standard aufgrund seiner Effizienz bereits übernommen, sodass zu erwarten ist, dass der PEPPOL oder vergleichbare Standards in Zukunft auch auf neue Märkte ausgeweitet werden und die Automatisierung von Geschäftsprozessen in größerem Umfang ermöglichen.  

6. Gesundheitswesen bleibt ein starker Markt für EDI 

Mit dem derzeitigen weltweiten Wachstum der Gesundheitsbranche wächst auch die Nachfrage nach EDI im Gesundheitswesen, was die Branche zu einem sehr relevanten Markt für EDI macht. Angesichts der HIPAA-Gesundheitsbestimmungen, in denen die Sicherheit und der Datenschutz im Zusammenhang mit geschützten Patientendaten und der Zugang der Patienten zu medizinischen Datensätzen über Standardtransaktionen und Codesätze geregelt sind, bildet der elektronische Datenaustausch den Grundstein für effizientere Prozesse im Gesundheitswesen. 

Auch der Blick in die Zukunft deutet auf eine positive Entwicklung des globalen EDI-Marktes im Gesundheitswesen hin. Laut dem Global Healthcare EDI Market Research Report von Kenneth Research wird erwartet, dass der Markt bis Ende 2033 um mehr als 10 % wachsen und einen Umsatz von fast 10 Mrd. USD erzielen wird. 

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